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Sanie­rungs­ge­win­ne – Gesetz kommt – Bun­des­rat schlägt Rege­lung für Alt­fäl­le vor

27. September 2018 by Raoul Kreide

Com­fort Let­ter macht Geset­zes­än­de­rung zu Sanie­rungs­ge­win­nen erforderlich

Feuerwehrmann löscht BrandSanie­rungs­ge­win­ne sol­len wie­der steu­er­frei wer­den. Nach dem die EU-Kom­mis­si­on durch einen Com­fort Let­ter Ihr «ok» gege­ben hat, ist nun der Gesetz­ge­ber am Zug (wir hat­ten berich­tet). Denn der schon ver­ab­schie­de­te Gesetz­ent­wurf soll­te nach der ursprüng­li­chen Geset­zes­fas­sung erst in Kraft tre­ten, wenn ein förm­li­cher Beschluss ergeht. Der Com­fort Let­ter aus Brüs­sel erfüllt die­se Vor­aus­set­zung nicht. 

In-Kraft-Tre­ten des Geset­zes über Sanie­rungs­ge­win­ne jetzt im Gesetzgebungsverfahren

Der Gesetz­ge­ber wird daher schnellst­mög­lich Abhil­fe schaf­fen. In sei­ner Sit­zung vom 21. Sep­tem­ber 2018 hat der Bun­des­rat nun eine ent­spre­chen­de Rege­lung ins Gesetz­ge­bungs­ver­fah­ren eingebracht: 

«In Arti­kel 6 des Geset­zes über schäd­li­che Steu­er­prak­ti­ken im Zusam­men­hang mit Rech­te­über­las­sun­gen vom 27. Juni 2017, BGBl. I S. 2074, ist Absatz 2 aufzuheben.»

Wenn der genann­te Arti­kel auf­ge­ho­ben wird, tritt das 2017 bereits ver­ab­schie­de­te Gesetz auto­ma­tisch in Kraft. Ab die­sem Zeit­punkt gel­ten die Vor­schrif­ten (§ 3a EStG, § 7a GewStG) mit Rück­wir­kung ab dem 8. Febru­ar 2017. 

Der Bun­des­rat begrün­det dies wie folgt: 

Das Inkraft­tre­ten der Neu­re­ge­lung der Steu­er­be­frei­ung von Sanie­rungs-gewin­nen durch § 3a des Ein­kom­men­steu­er­ge­set­zes und die zuge­hö­ri­gen wei­te­ren Rege­lun­gen ist nach Arti­kel 6 Absatz 2 des Geset­zes gegen schäd­li­che Steu­er­prak­ti­ken im Zusam­men­hang mit Rech­te­über­las­sun­gen von einem (geson­dert bekannt­zu­ma­chen­den) förm­li­chen Beschluss der EU-Kom­mis­si­on abhän­gig. Die EU-Kom­mis­si­on hat jedoch einen sol­chen Beschluss nicht gefasst, son­dern ihre Auf­fas­sung in einem „com­fort let­ter“ mit­ge­teilt. Es ist daher not­wen­dig, die bis­he­ri­ge Inkraft­tre­tens­re­ge­lung auf­zu­he­ben und die Vor­schrift unmit­tel­bar in Kraft zu set­zen, damit Unter­neh­mens­sa­nie­run­gen auf eine gesi­cher­te Rechts­grund­la­ge über die steu­er­li­chen Fol­gen von Schuld­er­las­sen auf­bau­en können.

Die ent­spre­chen­de Stel­lung­nah­me des Bun­des­ra­tes fin­den Sie hier: (Bun­des­rat, Druck­sa­che 372/18 vom 21. Sep­tem­ber 2018 (Sei­te 37 ff.))

Alt­fall­re­ge­lung für Sanierungsgewinne

Der Gesetz­ent­wurf ent­hält noch eine wei­te­re fro­he Bot­schaft. Und zwar im Hin­blick auf Alt-Fäl­le, zu denen nach wie vor hohe Rechts­un­si­cher­heit herrscht: 

Der Bun­des­rat bit­tet zu prü­fen, ob eine Rechts­grund­la­ge für Besteue­rungs­fäl­le von Sanie­rungs­er­trä­gen geschaf­fen wer­den kann, in denen der Schul­den­er­lass bis zum 8. Febru­ar 2017 aus­ge­spro­chen oder in denen bis zu die­sem Stich­tag eine ver­bind­li­che Aus­kunft erteilt wurde.

Die Finanz­ver­wal­tung hat­te zwar durch ent­spre­chen­de Ver­wal­tungs­an­wei­sun­gen Ver­trau­ens­schutz zuge­sagt. Der Bun­des­fi­nanz­hof hat jedoch in einer gan­zen Rei­he von Urtei­len sowohl die­se Ver­trau­ens­schutz­re­ge­lung als auch den danach ergan­ge­nen Nicht-Anwen­dungs­er­lass zu sei­nen Urtei­len für unwirk­sam erklärt. Gerich­te dür­fen / wer­den fak­tisch den (alten) Sanie­rungs­er­lass nicht berück­sich­ti­gen (wir hat­ten auch hier­zu aus­führ­lich berich­tet).

Der Bun­des­rat führt zu sei­nem Vor­schlag aus: 

Nach­dem der Gro­ße Senat des BFH mit Beschluss vom 28. Novem­ber 2016 (GrS 1/15, BSt­BI 2017 II S. 393) den Sanie­rungs­er­lass der Finanz­ver­wal­tung vom 27. März 2003 (BStBl I S. 240) auf­ge­ho­ben hat, wur­de im Rah­men des Geset­zes gegen schäd­li­che Steu­er­prak­ti­ken im Zusam­men­hang mit Rech­te­über­las­sun­gen eine gesetz­li­che Neu­re­ge­lung zur Besteue­rung von Sanie­rungs­er­trä­gen beschlos­sen. Anzu­wen­den ist die Neu­re­ge­lung erst­mals in den Fäl­len, in denen die Schul­den ganz oder teil­wei­se nach dem 8. Febru­ar 2017 erlas­sen wurden. 

Mit Schrei­ben des BMF vom 27. April 2017 (BSt­BI I S. 741) hat die Finanz­ver­wal­tung Ver­trau­ens­schutz für Fäl­le gewährt, in denen bis zum 8. Febru­ar 2017 der For­de­rungs­ver­zicht der Gläu­bi­ger erklärt oder eine ver­bind­li­che Aus­kunft bzw. Zusa­ge zur Anwen­dung des Sanie­rungs­er­las­ses erteilt wurde.

Der BFH hat jedoch mit Urtei­len vom 23. August 2017 (I R 52/14 und X R 38/15) auch die­ses BMF-Schrei­ben als mit dem Grund­satz der Gesetz­mä­ßig­keit der Ver­wal­tung nicht ver­ein­bar ver­wor­fen. Es besteht damit trotz des Nicht­an­wen­dungs­er­las­ses vom 29. März 2018 (BStBl I S. 588) kei­ne gesi­cher­te Rechts­grund­la­ge für Sanie­rungs­fäl­le, die bis zum 8. Febru­ar 2017 voll­zo­gen wur­den. Damit wer­den Unter­neh­mens­sa­nie­run­gen gefähr­det. Sowohl die betrof­fe­nen Unter­neh­men und Insol­venz­ver­wal­ter als auch die Finanz­ver­wal­tung bedür­fen der Rechts­si­cher­heit.

Stel­lung­nah­me zum Gesetzentwurf

Die bes­te Nach­richt steckt ganz unschein­bar in der Begrün­dung des Bun­des­ra­tes: Es gibt einen Com­fort Let­ter! Bis­lang wur­de dies kol­por­tiert und dem Hören­sa­gen nach berich­tet. Aber kei­ner hat­te ihn je gese­hen. Nun gibt es ein offi­zi­el­les Doku­ment des Gesetz­ge­bers, in dem die Exis­tenz und der Inhalt des Com­fort Let­ters bestä­tigt wird. 

Damit ver­bun­den ist die wei­te­re Nach­richt, dass der Com­fort Let­ter kei­ne wei­te­ren Auf­la­gen oder Neben­be­din­gun­gen stel­len dürf­te. Denn der Bun­des­rat spricht davon, dass das Gesetz «wie es ist bzw. war» in Kraft tre­ten kann. Hät­te der Com­fort Let­ter bestimm­te Auf­la­gen ent­hal­ten, so hät­te der Gesetz­ge­ber dies nun im Gesetz­ge­bungs­ver­fah­ren auf­grei­fen müssen. 

Schließ­lich: es gibt immer noch Dis­kus­sio­nen, ob der Com­fort Let­ter aus­rei­chen­de Rechts­si­cher­heit bie­tet. Wir haben aus Krei­sen der Finanz­ver­wal­tung gehört, das man dort von hin­rei­chen­der Rechts­si­cher­heit aus­geht. Den­noch könn­te ein Gericht die neu­en Vor­schrif­ten dem EuGH zu Ent­schei­dung vor­le­gen. In einem sol­chen (auch unse­rer Ansicht nach eher unwahr­schein­li­chen Fall) kann sich der Steu­er­pflich­ti­ge in Zukunft aber auch auf den Gesetz­ge­ber und das Ver­trau­en in des­sen Rege­lung beru­fen, der hier geschrie­ben hat: «damit Unter­neh­mens­sa­nie­run­gen auf eine gesi­cher­te Rechts­grund­la­ge über die steu­er­li­chen Fol­gen von Schuld­er­las­sen auf­bau­en können.»

Der Vor­stoß des Bun­des­ra­tes, Rechts­si­cher­heit für Alt­fäl­le her­zu­stel­len, ist eben­falls unein­ge­schränkt zu begrü­ßen. In der Sache sind sich alle einig. Der Gesetz­ge­ber hat­te ja im dama­li­gen Gesetz­ge­bungs­ver­fah­ren unter Hin­weis auf den schon durch die Ver­wal­tung gewähr­ten Ver­trau­ens­schutz nur des­we­gen auf eine gesetz­li­che Rege­lung ver­zich­tet, weil er dach­te, die­se Rege­lung wäre aus­rei­chend. Die «Zurecht­wei­sung» durch den Bun­des­fi­nanz­hof ist in der Sache sicher­lich rich­tig. Die Gesetz­mä­ßig­keit der Ver­wal­tung ist in einer geleb­ten Demo­kra­tie ein hohes Gut, das es zu schüt­zen gilt. Den­noch sorgt die­se Fehl­ein­schät­zung bis heu­te für hohe Ver­un­si­che­rung und ist drin­gend, jetzt auf dem ver­fas­sungs­recht­lich rich­ti­gen Wege, zu korrigieren. 

Ein guter Tag für Sanierer!
Ihr 

Raoul Krei­de

Wei­te­re Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen fin­den Sie auf unse­rer Son­der­sei­te zu Sanie­rungs­ge­win­nen und zum Sanie­rungs­er­lass.


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Kategorie: Gesetzgebung, Sanierungspraxis Stichworte: Comfort Letter, Gesetzgebungsverfahren, Sanierungserlass, Sanierungsgewinne

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